Beckum. Steinbruch Nord

51°45′20″ N 8°02′26″ E

Leitidee / Städtebaulicher Entwurf

Mit dem “Steinbruch-Nord” bietet sich für die Stadt Beckum die Chance, ein zukungftsweisendes Wohnquartier zu entwickeln, das ein generationenübergreifendes, nachbarschaftliches Wohnen fördert und Strukturen autarker lokaler Ökonomien aufbaut. Nach dem von Kevin Kelly formulierten Konzept des “Protopia” erfolgt wirtschaftlicher und sozialer Wandel schrittweise und über einen langen Zeitraum: Es geht darum, heute die Weichen für ein besseres Morgen zu stellen, um dann Schritt für Schritt in eine bessere Zukunft zu gehen.

 

Die als unregelmäßige Fünfecke zugeschnittene Grundstücke brechen wie Steinblöcke die linearen Strukturen der Umgebung auf.  Über mehrere keilförmige Verbindungen wir die Landschaft mit dem Wohngebiet verzahnent und das Grün des renaturierten Steinbruchs weit in die Wohnbebauung hineingeholet. Die Wegeverbindungen zwischen den Baufeldern sind so weit als möglich autofreie gehalten und als Bewegungs-, Spiel- und Erholungszonen ausgestaltet.

Architektonisches Konzept

Das zentrale architektonische Motiv des Entwurfs ist die Hausgruppe, in der sich die einzelnen Häuser um einen geimeinschaftlich genutzten Platz oder Anger herum gruppieren. Die verschiedenen Hausgruppen bieten unterschiedliche Wohnformen an und schaffen so Raum  für eine Vielfalt von BewohnerInnen und Nutzungen: Alteingesessenene Beckumer und Neuankömmlinge, Familien, Singels, unterschiedliche Wohnformen, Alt und Jung…

 

Neben den klassischen Ein- und Zweifamilienhäusern gibt es mit Angebote für generationsübergreifendes und sozialverträgliches Wohnen. In den Erdgeschosszonen der größeren Häuse finden Angebote für gemeinschaftliche Aktivitäten wie z.B. Reparaturcafes, Werkstätten, Nähstuben, Gemeinschaftsküchen, Nachbarschaftstreffs und Veranstaltungsräume ihren Platz.

Landschaftsplanerisches Konzept

Die mit dem Wohnquartier verbundene Parkfläche mit einem Wechsel von gärtnerisch intensiv genutzen Bereichen, Spielflächen und extensiv gepflegten und teils der natürlichen Sukzession überlassen Zonen erfüllt eine hochwertige ökologische Funktion indem sie ein dichtes Gewebe von Lebensräumen für Menschen, Tiere und Pflanzen schafft.

Als zweite wesentliche Funktion nimmt sie wie ein Schwamm über offene Gerinne und bepflanzte Gräben das überschüssige Niederschlagswasser aus dem Wohngebiet auf, speichert es und versickert den Überschuß in den Grundwasserkörper.
Der Anbau von gesunden Nahrungsmitteln am Stadtrand bietet eine sinnstiftende und gesundheitsfördernde Aktivität und ist insbesondere auch ein Beitrag zum Klimaschutz.

Konzeptionelle Aussagen zu energetischen Konzepten

Die Verbesserung der energetischen Bilanz des neuen Wohngebiets erfolgt auf mehreren Ebenen. Neben der Verkleinerung des energetischen Fußabdrucks durch Minimierung des Gebäudeenergiebedarfs (Passiv- bzw. Plusenergiehaustechnologieen als Standard) und der Bereitstellung und Speicherung von lokal erzeugter Energie (Solare Wärme- und Stromerzeugung, Latentwärmespeicher)

soll das neue Wohnquartier auch Antworten auf die Frage geben, was man tun kann, damit die Menschen mehr Zeit an ihrem Wohnort verbringen können und gleichzeitig der Verzicht auf das Auto mit einem Gewinn an Lebensqualität einhergeht. Das Auto als derzeit noch vorherrschendes Verkehrsmittel wird auf lange Sicht an Bedeutung verlieren, wenn mehr Menschen Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden können. Die Voraussetzungen dafür können im Wohnquartier Steinbruch-Nord, schon heute geschaffen werden.

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